Neuerungen beim Mapping von Kontoauszügen
Für November 2025 hat die Deutsche Kreditwirtschaft die Ablösung der Kontoauszugsformate SWIFT MT940 und MT942 beschlossen. Mit dem Wechsel des Formats sind auch Anpassungen in SAP verbunden. Diese betreffen das Mapping von Eingangsdateien bei elektronischen Kontoauszügen. Nachfolgend stellen wir Ihnen die wichtigsten Neuerungen vor.
XSLT-Transformation bei der Kontoauszugsverarbeitung
In den SWIFT MT-Formaten wurden die Kontoauszugsdetails bisher innerhalb des RFEKA400 ermittelt. Anschließend wurden sie zur Interpretation bzw. Verbuchung übergeben. Mit der Umstellung der Verarbeitung auf XML-Kontoauszüge ist nun ein Zwischenschritt über eine XSLT-Transformation erforderlich. Dabei werden die Inhalte der XML-Tags ermittelt und den dazugehörigen FEB*-Feldern zugeordnet.
Im SAP-Standard steht dazu die Transaktion XSLT_TOOL zur Verfügung. Aber auch zahlreiche andere Standard-XSLT-Transformationen können für den Import der XML-Kontoauszüge verwendet werden.
Format-Mapping per Fiori-App
Bisher bestand nur die Möglichkeit, Formatbäume über die Transaktion XSLT_TOOL zu pflegen. Nun kann ein Format-Mapping auch über die Fiori-App „Formatdaten für Eingangsdateien von Banken zuordnen“ (ID F5608) erfolgen.
Die Pflege des Mappings mit der App „Formatdaten für Eingangsdateien von Banken zuordnen“ weist beim Import der Kontoauszüge allerdings eine Besonderheit auf: Über diese Fiori-App definierte Transformationen können nur mit der App „Eingangszahlungsdateien verwalten“ (ID 1680) aufgerufen werden. Sie werden nicht für den Importprozess, wie beispielsweise den Report RFEBKA00, verwendet.

Pflege von Formatzuordnungen
Besteht in Ihrem Unternehmen eine eigene Logik für die Verarbeitung bzw. Zuordnung der Felder, können die von der SAP vordefinierten Formatzuordnungen nicht verwendet werden. In diesem Fall kopieren Sie die Vorlagen und passen sie auf Ihre individuellen Anforderungen an.
Darüber hinaus können Sie eine Formatzuordnung auch anlegen oder löschen. Beim Anlegen haben Sie die Wahl zwischen einem Mapping auf Basis einer sogenannten „Flachen Struktur“ (z.B. für MT940-Dateien) oder einer XML-Struktur.
Definition von Formatzuordnungseigenschaften
Jedes Mapping beginnt mit dem Knoten „Formatzuordnungseigenschaften“. Hier werden die Eigenschaften des Mappings definiert.
Attribute
Generische Informationen zum Format können in Form von Attributen hinterlegt werden. Möglich sind u.a.
- Standard-Dezimaltrennzeichen
- Standardfeldtrennung
- Feldbegrenzer zum Trennen von gefüllten Feldern
Globale Konstanten
Globale Konstanten sind Parameter, die in der Formatzuordnung wiederverwendet werden sollen. Dazu gehören beispielsweise
- Namen
- Werte
- Beschreibungen
Variablen
Variablen werden in der Formatzuordnung wiederverwendet.
Enumerationen
Enumerationen sind Konstanten, auf die in verschiedenen Teilen der Formatzuordnung referenziert werden kann.

Knotentypen und ihre Formatdefinitionen
Ein Format-Mapping kann verschiedene Knotentypen enthalten. Z.B.
- Datensatzgruppen
- Feldgruppen
- Felder
- Aktionsknoten
Im Rahmen der Formatdefinition werden die Knoten je nach Bedarf
- neu angelegt,
- ausgeschnitten,
- kopiert,
- dupliziert,
- gelöscht,
- aktiviert,
- deaktiviert,
- auf das Original zurückgesetzt.
Das Vorgehen des Mappings bzw. die Bearbeitung der Zuordnungsknoten ist vergleichbar mit der Transaktion DMEE bzw. DMEEX.
Historisches Mapping durch Versionsverwaltung
Auch die Verwaltung der Versionen eines Mappings ist in der App „Formatdaten für Eingangsdateien von Banken zuordnen“ (ID F5608) möglich. Folgende Funktionen stehen zur Verfügung:
- Anlegen
- Bearbeiten
- Anzeigen
- Löschen
- Wiederherstellen
Für den Fall, dass auf historische Mappings zurückgegriffen werden soll steht ein umfangreiches Backup zur Verfügung.

Durchführen von Formattests
Ist die Formatzuordnung abgeschlossen, kann diese für den produktiven Einsatz geprüft, gesichert (Bearbeitungsmodus) und freigegeben werden. Zu beachten ist, dass nach der Freigabe eines Mappings keine Warnungen mehr ausgegeben werden. Deshalb sollte dieses vorher unbedingt die Formatprüfung durchlaufen.
Für die Formattests eines Mappings stellt die SAP die Transaktion XSLT zur Verfügung. Mit ihrer Hilfe kann das Ergebnis dargestellt und geprüft werden. Hierbei ist zu beachten, dass Formatzuordnungen, die über die App „Formatdaten für Eingangsdateien von Banken zuordnen“ (ID F5608) angelegt wurden, nicht über diese Transaktion aufgerufen werden können. Umgekehrt werden in die App keine Transformationen validiert, die über die DMEE bzw. DMEEX angelegt wurden.
Die Testfunktion wird in der App über den Button „Testen“ aufgerufen. Hier wird auch eine Übersicht der bereits abgeschlossenen Formattests anzeigt. Ein neuer Test wird durch Klicken des Buttons „Neuer Lauf“ angelegt. Vor Beginn des Tests müssen die Zuordnungsart-ID, der Formatzuordnungsname sowie die Eingabedatei ausgewählt werden.
Das Ergebnis zeigt vorhandene Fehler. Auf dieser Basis können Sie die Transformation korrigieren und den Formattest erneut ausführen.

Bereicherung des Mappings durch Fiori-Apps
Durch die Einführung der Fiori-Apps App „Formatdaten für Eingangsdateien von Banken zuordnen“ (ID F5608) und „Eingangszahlungsdateien verwalten“ (ID 1680) wurde das Mapping von Kontoauszügen deutlich erleichtert und aufgewertet. Durch die konsequente Nutzung der Fiori-Apps stehen Ihnen interessante Funktionen zur Verfügung. Einziger Wehmutstropfen: Leider können diese Funktionen im GUI-Kontext nicht durchgehend verwendet werden.
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