Warum die ISO 20022-Migration dringend bleibt
SWIFT hat es vorgemacht, die Deutsche Kreditwirtschaft zieht nach: Die verbindliche Umstellung auf MT-Datenformate wurde von November 2025 auf November 2026 verschoben. Diese zusätzliche Zeit sollte gut genutzt werden.
Jubelmeldung für Unternehmen: ISO 20022-Einführung verschiebt sich
Die Deutsche Kreditwirtschaft verschiebt die Anpassung der MT-Datenformate auf November 2026. Eine Meldung, die bei vielen Unternehmen zunächst Begeisterungsstürme auslöst. Denn sie verschafft ihnen ein Jahr mehr Zeit für die ISO 20022-Migration.
Diese „geschenkte Zeit“ verleitet dazu, die ISO 20022-Migration einfach um ein Jahr zu verschieben. Doch hier ist Vorsicht geboten. Denn in vielen Fällen wird die Zeit trotz dieses unerwarteten Puffers nicht ausreichen, um das Monster-Projekt „ISO 20022-Migration“ zu stemmen.
Umfang der Änderungen macht schnelles Handeln erforderlich
Die Änderungen, die die verbindliche Einführung des neuen Zahlungsverkehrsstandards mit sich bringt, sind vielfältig:
- Für alle Kontoinfomationen, wie beispielsweise Kontoauszüge und Umsatzaufstellungen, ändert sich das Format von MT auf CAMT. Hier müssen die Daten in Zukunft komplett neu strukturiert werden.
- SEPA-Überweisungen basieren zwar bereits auf dem neuen XML-Format. Trotzdem ist eine Umstellung auf die neueste PAIN-Version erforderlich.
- Auslandsüberweisungen müssen ebenfalls auf das PAIN-Format umgestellt werden. Da ihre Abwicklung derzeit über das Format DTAZV erfolgt, ist ihre Umstellung deutlich komplexer als bei innereuropäischen Zahlungen.
- Für die Kommunikation zwischen Banken und ihren Kunden, also Ihrem Unternehmen, gelten neue Auftragsarten. Hinzu kommt, dass sich das Übertragungsprotokoll ändert: von PTK, einem Textformat, auf PAIN.002, einem XML-Format.
- Arbeiten Sie aktuell noch mit dem Release ECC müssen vor der ISO 20022-Migration gegebenenfalls eine Reihe von Hinweisen nachgezogen werden.
Lange Vorlaufzeit beim Erreichen des Endtermins berücksichtigen
Betrachtet man die Menge der erforderlichen Änderungen, stellt sich heraus, dass der Zeitrahmen für die Realisierung der ISO 20022-Migration nach wie vor eng ist. Denn diese lässt sich nicht innerhalb von Tagen oder Wochen umsetzen. In der Regel sind mehrere Monate erforderlich. Und auch die Vorlaufzeit für Abstimmungen und Planungen erfordert in vielen Unternehmen eine längere Vorbereitung. Nicht zu vergessen, das erforderliche Budget, das in der Regel bereits im Vorjahr der Migration beantragt werden muss.
Doch nicht nur die Aufgaben sind vielfältig. Das gilt auch für die Anzahl der Projektbeteiligten: IT, Fachbereich und ggf. externe Berater. Bei allen müssen die erforderlichen Kapazitäten frühzeitig geplant und geblockt werden.
Knappe Ressource: externe Beraterkapazität
Insbesondere Beraterkapazitäten sind bereits heute knapp. Je näher die Umstellung rückt, desto gefragter und knapper werden diese. Wer sich nicht rechtzeitig um die Bereitstellung der erforderlichen Ressourcen kümmert, kann schnell das Nachsehen haben. Und das bedeutet:
- Verzögerungen bei oder Ablehnung von Zahlungen: Banken und Zahlungsdienstleister können sich weigern, Zahlungsaufträge im alten Format zu verarbeiten. Dadurch können sich Zahlungen verzögern oder sogar vollständig abgelehnt werden.
- Verstoß gegen Rechtsvorschriften: Wer nicht auf die neuen Formate umstellt, läuft Gefahr, gegen regulatorische Anforderungen zu verstoßen.
- Auftreten technischer Schwierigkeiten: Entscheidet sich die SAP, den Support für ältere Zahlungsformate einzustellen, können technische Probleme bei der Zahlungsabwicklung die Folge sein.
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Wie Sie sehen, schmilzt der scheinbar große Zeitraum für die Durchführung der ISO 20022-Migration schnell zu einem Zeiträumchen zusammen, in dem sich die Migration gerade eben so bewältigen lässt. Werden Sie deshalb jetzt aktiv! Beginnen Sie schnellstmöglich mit den Planungen für Ihre ISO 20022-Umstellung. Als Spezialisten für den Zahlungsverkehr mit SAP stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Nehmen Sie jetzt Kontakt mit uns auf und fordern Sie Ihr unverbindliches Angebot an.
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