SAP, Blumen und ein neues Oberflächendesign

Mit SAP Fiori wurde ein neues Oberflächendesign entwickelt, welches von den unterschiedlichsten Anwendergruppen (… vom CEO bis zum Sachbearbeiter in der Buchhaltung) intuitiv verwendet werden kann. SAP Fiori ist dabei nicht die „eine“ oder „allumfassende“ Technologie mit denen Apps über unterschiedliche Business-Kataloge zu Verfügung gestellt werden können. Es beinhaltet vielmehr einen bunten Strauß an unterschiedlichen UI-Technologien, über die der Anwender im Fiori-Launchpad zugreifen kann.

Entgegen der Annahme, das Fiori fest mit S4HANA verdrahtet ist, können Apps auch auf den klassischen ERP-Systemen verwendet werden. Mittlerweile haben die Fiori-Apps ein „Facelifting“ durchlaufen, und stehen dem Anwender in der Version 2.0 zu Verfügung – gegenüber der ersten Auslieferung mit deutlich verbesserten bzw. umfangreicheren Einstellungsmöglichkeiten – inkl. dem neuen „Belize-Design“.

Fiori-Apps sind für alle da

Was sind aber die Kernelemente des neuen Designs oder Konzept? Die drei wichtigsten Neuerungen dürften dabei sein:

  • Rollenbasiert
  • Responsive und
  • Einfach

Durch das rollenbasierende Konzept können dem Anwender die Apps zu Verfügung gestellt werden, die er später über den Business-Katalog aufrufen darf. Dadurch werden die betriebswirtschaftlichen Anforderungen relativ schnell und einfach dem Anwender bzw. seinen Aufgaben zugeordnet.

Die Arbeitswelt ist über die Jahre hinweg aus den klassischen Desktop-Anwendungen in die mobile Welt gewandert. Die Grenzen zwischen Smartphone, Tablet und Desktop-PCs sind mittlerweile fließend. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden sind die Apps „responsive“ gestaltet, und passen sich der jeweiligen Hardware automatisch an. Der CEO kann dadurch beispielsweise die finale Zahlungsfreigabe über ein Smartphone leisten – der Treasurer auf seinem Desktop-PC.

Das Design der Fiori Apps ist dabei einfach gehalten: 1-1-3! Was sich nach einem taktischen Konzept aus dem Fußball anhört, ist nichts anderes wie:

  • 1 Benutzer
  • 1 Anwendungsfall
  • 3 Bilder

So einfach kann Design sein …

Alles Fiori oder was?

Was sich auf den ersten Blick als ein relativ einfaches Konzept anhört, ist in der Konzeption und dem Customizing nicht ganz so einfach wie bspw. die Installation einer Banking-App auf dem Smartphone aus den unterschiedlichen App-Stores. So fallen bei der Installation Begriffe wie bspw. „oData“ oder „aktive Services in der SICF“ damit wir auf unsere Apps überhaupt zugreifen zu können. Nicht jede Kachel die wir in unserem Launchpad sehen ist dabei „gleich“ – wir unterscheiden zwischen:

  • Analytischen Apps
  • Transaktionalen Apps und
  • Infoblättern

Wie bereits erwähnt gibt es nicht die „eine Technologie“ mit denen Apps entwickelt werden. Vielmehr steht uns ein bunter Strauß an Basistechnologien zu Verfügung, wie bspw. SAP-Fiori und Smart-Business-Apps – oder SAP Screen Personas.

Wird Fiori allen Anforderungen gerecht?

Somit stellt sich zum Schluss die Frage: Wird die Technologie und das Konzept um Fiori allen Anforderungen gerecht? Oder: Gehört der klassische SAP GUI zum alten Eisen? Die Frage dürfte sich abschließend nicht vollständig oder umfassend beantworten lassen. Hier treffen die Präferenzen der Generation X und Y aufeinander. Während die Generation Y mit der intuitiven Bedienung von Apps bzw. Smartphones aufgewachsen ist, vertraut die Generation X derzeit doch wohl eher dem klassischen SAP GUI. Die Menüs sind bekannt und schaffen Vertrauen in einer sich immer schneller drehenden, von technologischen Neuerungen geprägten Welt.

Ist die erste Skepsis gewichen, dürften sich die ersten „Aha-Erlebnisse“ einstellen. In welche Richtung auch immer … oder: „Luft nach oben ist immer!“.

… und so sieht Fiori 2.0 nun in der Praxis aus:

Claus Wild
Letzte Artikel von Claus Wild (Alle anzeigen)